Cathedral Valley

[Juni 2005 / September 2011]

























 Capitol Reef N.P.
 Notom Bullfrog Road / Burr Trail

2005

Der Trip durchs Cathedral Valley war einer der absoluten Höhepunkte der 2005er Tour. Nachdem wir im Jahr zuvor aus Zeitgründen darauf verzichtet hatten, wurde er diesmal fest eingeplant, inklusive einer Übernachtung auf dem Cathedral Valley Campground.
Zunächst erkundigten wir uns im Visitor Center nach den aktuellen Straßenzuständen und dem Zustand der River Ford, aber es gab keinerlei Probleme, so daß wir uns mit reichlich Infomaterial versorgt auf den Weg machen konnten. Von den Rangern bekommt man sogar eine kleine Zeichnung mit Hinweisen, wie die Furt zu überqueren ist, und damit ist es auch überhaupt kein Problem, denn der Fluß ist meist nur etwa 25cm tief.
Hat man den Fluß erfolgreich überquert, gelangt man zunächst in das Gebiet der Bentonite Hills, eine regelrechte Einöde aus Lehmhügeln, durch die die "Straße" hindurchführt. Anschließend verläuft die Straße meist in einem trockenen Flußbett bzw. quert dieses immer wieder. Langsam kommt man immer höher hinauf, und erreicht nach etwa 14 Meilen den ersten Overlook am Ende einer kurzen Stichstraße auf der linken Seite. Dies ist der Lower South Desert Overlook, der einen sehr imposanten Ausblick auf ein ziemliches Durcheinander von zerklüfteten Felsen und Canyons bietet :-)
Langsam senkte sich die Abenddämmerung herab, und so machten wir uns auf den Weg zum Upper Cathedral Valley Overlook, um dort den Sonnenuntergang zu verfolgen. Der Overlook befindet sich kurz vor dem Campingplatz auf der rechten Seite der Straße. Vom Parkplatz läuft man noch ein kurzes Stückchen bis zum Rand, wo man den perfekten Blick auf das Tal mit seinen beeindruckenden Monolithen hat. Im Licht der untergehenden Sonne strahlen die Felsen rötlich-golden, und es lassen sich von mehreren Standpunkten entlang des Randes wunderbare Fotos schießen. Ein perfekter Ausklang des Tages in dieser absoluten Einsamkeit!
Danach ist es nur noch ein kurzes Stück bis zum Campingplatz. Hier gibt es fünf Stellplätze und ein Toilettenhäuschen, alles sehr gepflegt, dafür daß der Platz so weit abseits der Zivilisation liegt. Und wir hatten das Glück, völlig alleine hier oben zu sein, die ganzen zwei Stunden Fahrt von der Hauptstraße her waren wir niemandem begegnet. Das Wetter war zwar hervorragend, aber es blies ein heftiger Wind, und so erlebten wir eine ziemlich laute, ungemütliche Nacht, da der Wind unablässig am Zelt rüttelte und es hier oben auf um die 2000 Metern Höhe auch noch ziemlich kalt wurde. Aber ein tolles Erlebnis war es trotzdem!
Am nächsten Tag geht es dann hinab ins Upper Cathedral Valley. Vom Campingplatz aus schlängelt sich die Straße hinunter, und man kommt direkt bei den Walls Of Jericho vorbei, die man schon von oben gesehen hat. Bei der Weiterfahrt zum Lower Cathedral Valley bieten sich immer wieder neue Ausblicke auf die riesigen Monolithen entlang der Strecke. Schließlich kommt man dann zu einem weiteren Höhepunkt, den Temples Of The Sun & Moon, zwei Monolithen, die man auf einer kurzen Stichstraße zum westlichen Rand des Tales erreicht. Man kann direkt an den beiden Temples vorbeifahren und bekommt erst dadurch einen Eindruck ihrer unglaublichen Größe. Besonders im morgendlichen Licht lassen sich die Temples von mehreren Punkten aus wunderbar ablichten.
Der weitere Verlauf der Strecke über die Cainville Wash Road ist eher unspektakulär, und bald erreicht man auch wieder den Highway bei Caineville. Für die gesamte Strecke ist etwa mit 4-5 Stunden Fahrzeit zu rechnen, wenn man auch die Aussichtspunkte ansteuert, aber ich würde auf jeden Fall die Übernachtung auf dem Campingplatz einplanen, so hat man an jedem Aussichtspunkt die idealen Lichtverhältnisse. Die Straßenbeschaffenheit war bei unserer Tour relativ gut, einige Abschnitte waren jedoch recht rauh, und man muß des öfteren einen Wash durchqueren, so daß auf jeden Fall ein Auto mit hoher Bodenfreiheit empfehlenswert ist. Allradantrieb sollte nicht unbedingt notwendig sein. Auf jeden Fall sollte man vorher aber bei einem Park Ranger Informationen zur Strecke einholen.

2011

In diesem Jahr war mal wieder ein Besuch des Cathedral Valley fällig. Ursprünglich war zwar die gleiche Route geplant gewesen, aber der Ranger im Visitor Center riet uns davon ab, die Strecke über die River Ford zu nehmen, und so fuhren wir diesmal von Westen her über den Thousand Lake Mountain ins Cathedral Valley, eine Entscheidung, die wir nicht bereuten! Hier ging es schon langsam los mit der herbstlichen Laubfärbung, und die Ausblicke vom Cathedral Valley Overlook und bei der Abfahrt hinunter ins Tal sind fantastisch. Die Straßenbeschaffenheit bei der Auffahrt auf den Berg war noch recht gut, die Abfahrt gestaltete sich jedoch sehr langsam und holprig, da die Straße recht ausgewaschen war. Am späten Nachmittag ging es dann zum Upper South Desert Overlook, den wir beim ersten Besuch vor 6 Jahren noch verpasst hatten. Hier erwartete uns ein gigantischer Ausblick über die South Desert, eine unglaubliche Weite, die mich an die afrikanische Savanne erinnerte (auch wenn ich die noch nicht persönlich gesehen habe :-) Auch der Upper Cathedral Valley Overlook war kurz vor Sonnenuntergang wieder wunderschön. Anschließend ging es zum Campingplatz, wo wir den Tag am Lagerfeuer ausklingen ließen.
Am nächsten Morgen stand die nächste Herausforderung auf dem Plan, nämlich rechtzeitig zum Sonnenaufgang die 15 Meilen bis zu den Temples im Lower Cathedral Valley zu schaffen. Das war insofern nicht ganz einfach, als wir dabei ganze 28 Washes bzw. Stellen, an denen die Straße weggespült worden war, zu durchqueren hatten. Hier hatten in der letzten Woche offensichtlich heftige Unwetter gewütet, doch vor uns waren bereits ein paar Autos hier entlanggefahren, so daß wir einigermaßen vorwärtskamen, aber trotzdem weit über 1 Stunde bis zu den Temples benötigten. Wir hatten jedoch noch etwas Zeit bis zum Sonnenaufgang und konnten so einen schönen Standpunkt beim Glass Mountain aussuchen und von hier beobachten, wie Temple of the Sun und Temple of the Moon bei Sonnenaufgang erstrahlten. Der Sonnenstand war zu dieser Jahreszeit nahezu ideal, denn die Sonnenstrahlen erreichten nur die markanten Felswände der Temples, während die Cliffs im Hintergrund fast vollständig im Schatten blieben. Dafür hatte sich die ganze Schinderei auf dem Weg hierher auf jeden Fall gelohnt - aber wir mussten ja auch den ganzen Weg wieder zurück, denn wir mussten noch unser Zelt holen und wollten dann über die Baker Ranch Road nach Norden aus dem Tal herausfahren.
Diese Strecke ist auch sehr interessant, hier durchquert man auf etwa 35 Meilen die Last Chance Desert, eine wirklich einsame und weitestgehend öde Landschaft, die aber auch ihren Reiz hat :-) Die Strecke ist nicht wirklich anspruchsvoll, wir hatten hier lediglich an einer Stelle einen etwas größeren Wash zu durchqueren, der Rest war relativ gute Dirt Road. An den Verzweigungen befanden sich Schilder, die zwar nicht in bestem Zustand waren, aber dank Westernlady´s Beschreibung gelangten wir doch problemlos zur Interstate 70, von wo aus wir weiter nach Norden bis Castle Dale und weiter zum Wedge Overlook fuhren.