Indian Ruins & Rock Art

[Juni 2005 / Juni 2007 / September 2009 / September 2011]









































 South Eastern Utah

Nirgendwo gibt es wohl eine derartige Dichte an indianischen Bauwerken wie im südlichen Utah in der Gegend um die Cedar Mesa und die Comb Ridge. Nachdem wir zwar bereits im Jahr 2005 einen kurzen Abstecher zu den Mule Canyon Ruins gemacht hatten, diese Gegend aber sonst immer links liegen gelassen hatten, widmeten wir ihr 2011 ganze 4 Tage und besuchten in dieser Zeit viele der schönsten Ruinen.

Mule Canyon
500m östlich der ziemlich uninteressanten, offiziellen Mule Canyon Ruins zweigt eine Dirt Road nach Norden ab. Diese braucht man nur ein kurzes Stück hineinzufahren, zahlt $2 p.P. Gebühr und parkt das Auto einige Meter weiter am Trailhead des South Mule Canyon, wo man schon den Trail links hinunter in den Canyon und das Trailhead Register erkennen kann. Man folgt dem meist trockenen Flußbett im Canyon etwa eine Meile oder eine halbe Stunde, dann sollte man Ausschau halten nach der Fire House Ruin, die sich rechter Hand etwas erhöht unter einem Felsvorsprung befindet. Wichtig ist, daß man hier morgens ankommt, wenn die Ruine noch im Schatten liegt, also so etwa zwischen 10 und 11 Uhr. Hier kann man durchaus eine Stunde verbringen, um das faszinierende Farbenspiel der Felsen mit der Kamera festzuhalten!

Road Canyon
Um zum Road Canyon zu gelangen, muß man der ausgeschilderten Cigarette Springs Road von der #261 etwa 3,5 Meilen nach Osten folgen, bis man einen unscheinbaren Abzweig nach links erreicht, wo man das Auto parken kann. Von hier aus folgt man dem mit Steinmännchen markierten Pfad zum Rand eines Seitencanyons des Road Canyon. Unten angekommen folgt man dem Canyon bis zum Zusammenfluß mit dem Road Canyon und dann diesem weiter nach rechts. Man muß sich teilweise durch Gebüsch kämpfen, doch bald entdeckt man auf der linken Seite eine riesige Felsnadel und gleich danach kann man geradeaus hoch oben unter einem Felsvorsprung schon die Fallen Roof Ruin erkennen, das Ziel unserer Wanderung. Es folgt eine kleine Kletterpartie hinauf, doch oben angekommen wird man mit einer der schönsten indianischen Ruinen dieser Gegend belohnt. Auch hier sollte man seine Ankunft wieder gegen 11 Uhr einplanen, dann ist die Ruine noch im Schatten und man hat genügend Zeit, sie im weichen reflektierten Licht zu fotografieren.

The Citadel
Der Road Canyon hat noch ein anderes, weniger bekanntes Highlight zu bieten, die sogenannte Citadel. Der Trailhead für diese Wanderung befindet sich nochmal etwas mehr als 3 Meilen weiter an der Cigarette Springs Road. Hier biegt man wieder nach links auf eine ziemlich rauhe Dirt Road ab und erreicht nach einer weiteren mühevollen Meile den Parkplatz. Man folgt einem schmalen Trail, der zum Glück mit Steinmännchen markiert ist, nach Osten entlang des Canyonrandes. Etwa 2-3km lang ist der Weg, bis man eine Felsspitze zwischen dem Road Canyon und einem kleinen Seitencanyon erreicht. Jetzt wird es spannend - von hier aus sieht man schon, daß sich diese Felsspitze noch ein paar hundert Meter weiter in den Canyon hinein erstreckt und an ihrem Ende eine Art Insel bildet, auf der sich die Citadel Ruin befindet. Um dorthin zu gelangen, muß man jedoch zuerst einmal hinab auf den schmalen Grat gelangen, der zu der "Insel" führt. Auch hier helfen wieder Steinmännchen, denn es ist nicht ganz einfach, den richtigen Weg zu finden. In der Nähe eines kleinen Bäumchens kann man relativ gefahrlos hinabklettern, dann geht es jedoch unter einem kleinen Felsvorsprung ziemlich nahe am Abgrund entlang weiter, ein Abschnitt, der für manche Leute problematisch sein könnte. Dann geht es einen Slickrock-Abhang hinab und über den schmalen Grat hinüber zur Felsinsel. Ganz oben unterhalb des Felsvorsprunges befindet sich die Ruine - eine der besterhaltenen Ruinen, die wir bisher gesehen haben und die Mühen der Anreise auf jeden Fall wert! Auch hier sollte man wieder morgens etwa zwischen 9 und 10 Uhr eintreffen, dann hat man noch keine direkte Sonneneinstrahlung. Oben auf dem Felsabsatz kann man die kleine "Insel" komplett umrunden und den Blick in alle Richtungen schweifen lassen. Ein wirklich einzigartiger Ort!

McCloyd Canyon
Auch hier findet man schöne gut erhaltene Indian Ruins, allerdings benötigt man hierfür ein Permit, das man sich kostenlos in der Kane Gulch Ranger Station besorgen kann. Die Anfahrt über die Snow Flat Road gestaltete sich bei unserem Besuch allerdings nicht ganz einfach, denn es gab einige ziemlich rauhe Stellen, so daß wir insgesamt etwa eine Stunde bis zum Trailhead benötigten. Die Wanderung selbst ist von der Distanz her zwar kurz, beinhaltet aber eine ziemlich schwierige Stelle, bei der man einen etwa 2,5 Meter hohen Felsabsatz hinab und später wieder hinaufkraxeln muß, und anschließend muß man noch steil hinab in den Canyon und auf der anderen Seite wieder ebenso steil hinaufklettern. Von daher wundert es mich doch sehr, daß derart viele Leute hierherkommen, so daß man vor kurzem sogar ein Permitsystem eingeführt hat. Ist man jedoch erst einmal oben bei den Ruinen angelangt, gibt es eine Menge zu entdecken. Die Ruinen sind auch hier recht gut erhalten, es gibt eine Kiva und ein besonders interessantes Gebäude, das sehr tief in den Felsvorsprung hineingebaut ist und nochmal durch eine Wand geschützt und dementsprechend gut erhalten ist. Auch kann man auf dem Felsabsatz links und rechts jeweils noch ein Stück weiter gehen und weitere kleinere Ruinen entdecken. Die beste Tageszeit für diese Ruinen ist ebenfalls der Morgen, allerdings muß man etwas früher hier sein, wir waren gegen 11 Uhr da und die Sonne schien bereits direkt auf einige Teile der Ruinen.

Hovenweep N.M.
Wir entschieden uns ziemlich spontan, noch einen kleinen Abstecher hierher zu machen, und hatten bis zum Sonnenuntergang dementsprechend wenig Zeit, doch es reichte gerade noch, um ein paar Sonnenuntergangs-Fotos des Hovenweep Castle zu machen und den kurzen Rundweg rund um den Canyon, an dem die meisten Ruinen stehen, zu laufen. Besonders interessant hier ist die Tatsache, daß die Gebäude nicht wie sonst meist unter Felsvorsprünge gebaut sind, sondern frei stehend rund um den kleinen Canyon angeordnet sind. Besonders das Hovenweep Castle ist ein tolles Fotomotiv, das den Abstecher hierher lohnt.

Kombinieren kann man das mit einer Fahrt durch den Montezuma Creek Canyon östlich von Blanding, wo man u.a. die Honeycomb Granary bewundern kann - wenn man sie denn im Gewirr von Roads in diesem Gebiet überhaupt findet :-) Weitere interessante Ruinen sind z.B. die Monarch Cave Ruin an der Butler Wash Road oder die Casa Del Eco am San Juan River bei Bluff, die beide auch auf dem Plan standen, aber für die die Zeit diesmal leider nicht mehr reichte. Vielleicht ein anderes Mal!