Cinder Cone

[Oktober 2014]




















 Lassen Volcanic N.P.

Der interessanteste Teil des Parks mit den Fantastic Lava Beds und den Painted Dunes am Butte Lake befindet sich in der nordöstlichen Ecke des Parks und ist nur über eine Dirt Road erreichbar, die aber meist in so gutem Zustand ist, daß man sie mit einem normalen PKW problemlos befahren kann. Hier gibt es auch einen schönen großen Campground, den man auch unbedingt nutzen sollte, denn das erleichtert es ungemein, zu Sonnenauf- und/oder Sonnenuntergang auf dem Cinder Cone zu sein, ohne jedes Mal eine lange Anfahrt in Kauf nehmen zu müssen. Vom Campingplatz aus kann man bequem auf den etwa 3km langen Trail einsteigen, der entlang eines riesigen Lavastromes durch den Wald zum Cinder Cone führt. Auch wenn der Boden aus relativ lockerer Asche besteht und man stetig bergauf geht, kommt man doch recht schnell voran und steht nach etwa 30-45min am Fuß des Cinder Cone. Und man kann direkt auch den unglaublich steilen Pfad erkennen, der nun noch einmal 200 Höhenmeter noch oben zum Kraterrand führt. Doch man sollte sich von diesem Anblick nicht einschüchtern lassen, es ist nicht so schlimm wie es aussieht :-) Natürlich ist es anstrengend, man sinkt tief ein und mit jedem Schritt rutscht man einen Halben wieder zurück, doch man ist schneller oben als gedacht. Und die Aussicht ist einfach grandios! Meilenweit kann man den Blick über Wälder und Seen bis hin zum Lassen Peak schweifen lassen, der in etwa 20km Entfernung im Westen aufragt. Aber der großartigste Anblick erwartet einen auf der Ostseite des Aschekegels, denn hier kann man direkt hinunterschauen auf die Painted Dunes in ihren unglaublichen Farben und mit den grünen Bäumchen, die weit verstreut auf den "Dünen" wachsen.
Im Abendlicht und zu Sonnenuntergang kann man diese Farbenpracht besonders gut erleben, wenn die Schatten der Hügel und Bäumchen über die Painted Dunes kriechen und sich von Minute zu Minute verändern. Und ist die Sonne dann untergegangen, ergibt sich wieder ein völlig anderes Bild, wenn die Schatten verschwunden sind und feuriges Rot und leuchtendes Grün sich in weiche Pastelltöne verwandeln. Leider blies bei meinem Besuch auf dem Cinder Cone ein orkanartiger eisiger Wind, was den Aufenthalt und das Fotografieren nicht besonders angenehm machte, aber zumindest konnte ich mich einigermaßen hinter einem kleinen Felsvorsprung verstecken und musste nicht die ganze Zeit im Wind stehen, der mich mehrfach fast von den Beinen geholt hätte. So schön es hier oben auch war, ich war regelrecht froh, als dann endlich die Sonne untergegangen war und sich die letzten Farben am Himmel verflüchtigt hatten, so daß ich mich auf den Rückweg machen konnte. Zurück ist der Weg natürlich deutlich weniger beschwerlich, und so war ich nach einem etwa 45-minütigen Marsch durch den dunklen Wald recht schnell wieder zurück am Campground.
Am nächsten Morgen wanderten wir dann nochmals zum Cinder Cone, aber diesmal ging es nicht noch einmal hinauf, sondern auf dem Weg außen herum auf die Rückseite, wo man ein kurzes Stück durch die Painted Dunes spazieren kann. Auch dies ist aboslut zu empfehlen, denn aus dieser Perspektive sehen die Painted Dunes nocheinmal ganz anders aus. Man sollte hier aber auf jeden Fall auf dem Weg bleiben und nicht auf eigene Faust durch die Dünen spazieren, denn diese Fußspuren sieht man noch auf Jahre hinaus - vor allem von oben kann man das gut erkennen, im Prinzip sind die ganzen Dünen von Trampelpfaden durchzogen, was das Erlebnis unberührter Natur doch ziemlich schmälert... Deshalb bitte immer auf den Wegen bleiben!
Wer nur Zeit für eine Wanderung hat, dem würde ich eine Rundwanderung empfehlen - am nachmittag zum Cinder Cone, außen herum durch die Painted Dunes, auf der Rückseite hinauf, oben den Sonnenuntergang genießen, und anschließend auf der Vorderseite wieder hinunter und zurück zum Parkplatz. Ein unvergessliches Erlebnis!