Mt. Edith Cavell

[August 2006 / September 2016]




















 Maligne Canyon Road
 Jasper N.P.

Ein lohnendes Ausflugsziel in der Umgebung von Jasper ist auf jeden Fall der Mt. Edith Cavell an einer Stichstraße an der parallel zum Icefields Parkway verlaufenden #93A. Es empfiehlt sich, den Ausflug hierher frühmorgens zu machen, nicht nur wegen der besseren Lichtverhältnisse zum Fotografieren, sondern auch, um überhaupt noch einen Parkplatz zu bekommen. Um die Mittagszeit kann es hier zu Verkehrsstaus kommen!
Mindestprogramm sollte der kurze Path Of The Glacier Loop sein, der zu einem Aussichtspunkt mit Blick über die Gletscher und den schönen kleinen Cavell Pond am Fuß des Berges führt. Bei unserem ersten Besuch 2006 konnte man noch bis zum Seeufer gehen und die teils bizarr geformten Miniatur-Eisberge aus der Nähe betrachten, die auf der anderen Seite des Sees vom Cavell Glacier abbrechen und auf dem See treiben. Doch in den zehn Jahren bis zum zweiten Besuch 2016 hat sich hier einiges geändert, denn nach einem größeren Eisabbruch und der folgenden Flutwelle wurde der Pfad geschlossen und man kann nun aus Sicherheitsgründen nur noch aus größerer Entfernung den Ausblick genießen. Der ist jedoch immer noch spektakulär, auch wenn der Angel Glacier natürlich stark geschrumpft ist. Meiner Meinung nach ähnelt der Gletscher aber weniger einem Engel als einem gestrandeten Albatros, der es nicht ganz über den Berg geschafft hat :-)
Eine längere Wanderung in die Cavell Meadows gegenüber des Mt. Edith Cavell ist auch zu empfehlen, denn von hier aus hat man viele Panoramablicke auf die Gletscher und den See sowie die umliegende Bergwelt. Beim ersten Besuch hatten wir das noch nicht gemacht, aber beim zweiten stiegen wir die steilen Trails hinauf bis zum höchsten Viewpoint mit großartigem 360-Grad-Rundblick. Ziemlich anstrengend, aber mit tollen Views und außerdem eine hervorragende Gelegenheit, Pikas und Murmeltiere zu beobachten. Viele davon bewohnen die Moräne des Gletschers, an der der erste Teil des Weges verläuft. Häufig hört man die Rufe der Pikas und wenn man genau hinsieht, kann man sie auch zwischen den Steinen hin- und herhuschen sehen. Ein Pika liess sich sogar ausgiebig fotografieren, während er seelenruhig auf einem großen Stein am Wegesrand saß.
Kommt man dann um die Mittagszeit zurück zum Parkplatz, bekommt man die Bestätigung, warum man besser früh hier war, denn die Autos stehen Schlange für die letzten freien Plätze. Zeit für das Nachmittagsprogramm, die Fahrt entlang der Maligne Lake Road!