Poison Spider Mesa / The Portal

[Juni 2005]

23,29 km 2:28 h Ø 9,44 km/h 394 Höhenmeter

Diese Tour führt vom Trailhead an der Potash Road hinauf auf die Poison Spider Mesa und über den irrwitzigen Portal Trail wieder hinunter. An jenem Tag hatte ich eigentlich vorgehabt, von Island In The Sky aus am Gemini Bridges Trailhead loszufahren, mehrere Trails zu verbinden, als Abschluß den Poison Spider Mesa Trail hinunter und dann auf der Potash Road zurück nach Moab zu fahren. Aber das Wetter machte mir einen Strich durch die Rechnung, ein Wetter, wie es in Moab im Juni eigentlich nie vorkommt: wolkenverhangener Himmel, Nebel, immer wieder Regen, 10°C Kälte. Aber wenn man sich ein Fahrrad gemietet hat, dann fährt man auch los, egal wie das Wetter ist! Im Bike Shop empfahl man mir diesen Trail, da er eher sandig ist und einen geringeren Slickrock-Anteil hat und deshalb bei Nässe besser zu fahren ist. Auf der geplanten Tour wäre ich bis zu den Naben im Schlamm stecken geblieben...
Vom Parkplatz an der Potash Road (N 38°32'0.68" W 109°36'27.38") geht es zunächst hinauf auf die Mesa. Der Trail besteht zum Großteil aus Schotter, und es sind einige "Sandgruben" zu überwinden, die bei Trockenheit sicher ziemlich nervig sind. Oben kommt man dann an einem Arch vorbei, den ich aber wegen des Nebels und dem fehlenden GPS-Empfang nicht gefunden habe. Schließlich kommt man zu einer Weggabelung, bei der es rechts zum Portal Trail und links zum Golden Spike Trail geht, der mit Blick auf Moab direkt am Rand der Mesa entlang führt.
Eigentlich hatte ich vorgehabt, hier umzudrehen und wieder zurückzufahren, doch im Nebel verlor ich die Orientierung und fand den Trail nicht wieder. Schon leicht nervös versuchte ich den Rückweg zu finden, als ich plötzlich das Hinweisschild zum Portal Trail sah. Nach den Beschreibungen, die ich gelesen hatte, war ich eigentlich nicht besonders erpicht darauf, diesen Trail zu fahren, aber das war jetzt die einzige Möglichkeit. Im Nachhinein muß ich sagen, da hätte ich echt was verpaßt!
Der Portal Trail ist berühmt-berüchtigt dafür, daß hier schon ein paar Biker in den Abgrund gestürzt sind, weil sie die Warnungen mißachtet und versucht haben, auch die unmöglichsten Stellen zu fahren. Der teils extrem schmale Trail verläuft mehr oder weniger in einer senkrechten Felswand, und zur linken Seite geht es um die 200 Meter hinunter. Eine absolut spektakuläre Erfahrung! Und das Wetter machte es auch nicht einfacher, da der Untergrund zum Teil recht rutschig war. Jedenfalls war ich ziemlich oft zu Fuß unterwegs; wie man versuchen kann, diesen Trail komplett zu fahren, ist mir ein Rätsel! So konnte ich dann auch wenigstens die Aussicht genießen, die zwar etwas vernebelt, aber immer noch sensationell war: unter einem schlängelt sich der Colorado, rundum türmen sich die roten Felsen und unten im Tal liegt Moab wie eine grüne Oase.
Der letzte Teil des Trails führt dann nicht mehr ganz so gefährlich einen gigantischen "Schutthaufen" hinab und endet an der Potash Road. Von hier aus ging es dann noch ein paar Meilen auf der Straße wieder zurück zum Trailhead, wo ich dann doch noch recht pünktlich ankam und schon mein "Taxi" auf mich wartete.
Von der Aussicht her ist die Poison Spider Mesa bei gutem Wetter sicher auch weltklasse, aber Bike-technisch gibt es sicher bessere Trails in Moab, vor allem wegen des vielen Sandes.