Gooseberry Mesa

[April 2009 / Oktober 2011]





















   2009/1:   12,16 km   1:11 h   Ø 9,98 km/h   105 Höhenmeter
   2009/2:   18,00 km   2:10 h   Ø 8,05 km/h   190 Höhenmeter
   2011:   14,96 km   1:06 h   Ø 13,50 km/h

Auch dieser Trail stand schon länger auf meiner Wunschliste ganz oben, denn bei Utah Mountain Biking wird er als "Must Ride Classic" gelistet - was ich inzwischen nur bestätigen kann! Eindeutig mein neuer Lieblingstrail :-) Es handelt sich nicht um einen einzelnen Trail, sondern um ein ganzes Trail System, bei dem man verschiedene Abschnitte unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade kombinieren und so seine Touren auf seine persönlichen Fähigkeiten abstimmen kann. Wobei man schwierigere Stellen meist auch auf einer leichteren Route umfahren kann. Ab und zu muß man eben mal das Rad ein Stückchen schieben ober eine hohe Stufe hinaufheben, aber zum allergrößten Teil ist der Trail auch für Anfänger oder Amateure fahrbar :-)
Insgesamt dürften es um die 40-50km Singletrail sein, die man hier oben auf der Gooseberry Mesa südlich des Zion N.P. angelegt hat. Das Gelände ist im Großen und Ganzen flach, d.h. es gibt keine längeren Anstiege, nur ganz kurze, aber dafür steile, wenn man z.B. mal wieder auf einen Slickrock-Hügel hinauf fahren muß. Das Gute ist, daß die Trails wirklich nur für Mountain Biker zugelassen sind, mit dem Motorrad darf man hier z.B. gar nicht fahren. Wie man das aus Utah gewohnt ist, sind die einzelnen Trail-Abschnitte gut ausgeschildert und durch weiße Striche auf dem Fels markiert. Es kann also fast nichts schief gehen! Ein GPS mit den wichtigsten Kreuzungspunkten kann aber dennoch nicht schaden. GPS-Daten gibt´s bei Utah Mountain Biking.
Die Gooseberry Mesa erreicht man über den Smithsonian Butte Scenic Backway, der zwischen Rockville am Hwy. 9 und dem Hwy. 59 verläuft. Wobei die nördliche Anfahrt von Rockville aus eine Katastrophe war, die "Straße" war dermaßen zerfurcht und ausgewaschen, daß es fast eine Stunde dauerte, bis ich am Trailhead ankam. Am nächsten Tag nahm ich die Anfahrt von Süden, was wesentlich einfacher ging.
Es gibt verschiedene Trailheads, ich begann meine Touren jedoch am Haupt-Trailhead, wie bei Utah Mountain Biking beschrieben. Von hier aus geht der White Trail geradeaus bis zur westlichen Spitze der Mesa, ein breiterer Jeep Trail, der sozusagen als Zubringer zu den einzelnen Abschnitten dient und der einen immer wieder sicher zum Parkplatz zurück geleitet. Am ersten Tag entschied ich mich für den als etwas leichter beschriebenen North Rim Trail. Zunächst ging es zur Einstimmung ein Stückchen über den Practice Loop, durch den Bereich namens "Bowls And Ledges", der seinem Namen wirklich alle Ehre macht, und dann direkt am North Rim entlang nach Westen. Nicht nur, daß das Biken hier einfach riesigen Spaß macht, auch die Aussicht ist einfach grandios. Vom Nordrand hat man einen direkten Blick hinüber zu den gewaltigen, hoch aufragenden Felsen des Zion N.P., des Kolob Plateau und den Pine Valley Mountains im Nordwesten. Im Vordergrund tief unter einem erstrecken sich vielfarbige Badlands, deren Struktur man erst aus dieser Höhe richtig erkennen kann - von unten sieht das alles wenig spektakulär aus. So schlängelt sich der Trail entlang der Abbruchkante, bis er wieder auf den White Trail trifft.
An diesem Tag war zwar schönes sonniges Wetter, von Westen her zogen jedoch schwarze Gewitterwolken heran, die sich bereits über den Bergen entluden und vom starken Wind immer näher herangeblasen wurden. Das führte zwar zu genialen Lichtverhältnissen und stimmungsvollen Fotos, aber da ich in einem Gewitter mit Sicherheit nicht hier oben sein und vor allem nicht bei Nässe die üble Dirt Road zurück nach Rockville fahren wollte, fuhr ich nur noch die kleine Runde über den Yellow Trail, bevor ich dann den Rückweg über den White Trail zum Parkplatz antrat und schleunigst die Heimfahrt in Angriff nahm. Aber das konnte natürlich nicht alles gewesen sein, es stand fest, daß ich am nächsten Tag nochmal herkommen mußte!
Diesmal sah das Wetter stabiler aus und ich war auch etwas früher am Trailhead, so daß ich mehr Zeit hatte und die bei Utah Mountain Biking als "Gooseberry Classic" beschriebene Strecke in Angriff nehmen konnte. Vom Trailhead aus ging es direkt nach Süden auf dem South Rim Trail, der als schwieriger gilt. Aber auch das stellte kein Problem dar, man muß eben ein zwei Mal mehr absteigen, der Großteil ist jedoch mit etwas Übung machbar. Es geht durch Abschnitte mit solch passenden Namen wie "God´s Skateboard Park", bevor man dann die südliche Abbruchkante der Mesa erreicht. Der Ausblick ist zwar nicht ganz so spektakulär wie nach Norden, aber dennoch beeindruckend. Man steht direkt oberhalb des Hwy. 59, der hier schnurgerade entlang der rötlich-weiß gestreiften Hügel am Fuße der Mesa führt - wieder erst aus dieser Höhe erkennbar, unten von der Straße sieht das alles relativ langweilig aus!
Der Trail verläuft dann immer entlang des South Rim, oft ziemlich dicht am Abgrund, bis zur äußersten Spitze der Mesa, "The Point" genannt. Hier hat man nochmal einen tollen 270°-Blick, dann geht es auf dem White Trail wieder zurück. Ich entschied mich für einen nochmaligen Abstecher zum North Rim, da mir dieser Abschnitt am besten gefallen hatte, diesmal in entgegengesetzter Richtung, und dann über den Practice Loop zurück zum Parkplatz.
Auf diesem Trail kann man sicher sein, immer wieder anderen Bikern zu begegnen, und wenn ich mit ihnen ins Gespräch kam, staunten die meisten nicht schlecht, als sie hörten, daß ich aus Deutschland kam :-) Allzu oft scheint man ausländische Biker dort nicht anzutreffen. Aber ich kann es nur empfehlen, es mal auszuprobieren, wer gerne Mountain Bike fährt, wird absolut begeistert sein! Auch wenn man nicht das eigene Rad mitnehmen will, in Springdale kann man sich eines mieten.