Hummer H3

[Juni 2007]

















Ein kleiner Erfahrungsbericht über unseren treuen Begleiter auf unserer 2007er-Tour: einen Hummer H3! Wie üblich hatten wir wieder beim ADAC über Holidayautos einen 4WD gebucht und waren recht gespannt, was wir diesmal bekommen würden - es mußte ja fast wieder ein Trailblazer werden. Wir hatten allerdings schon ein paar Bedenken, ob wir damit all die Strecken schaffen würden, die wir diesmal so geplant hatten, immerhin sollten es fast 1000 Meilen abseits der asphaltierten Straßen werden...
In Denver am Alamo-Schalter erzählte uns die nette junge Dame dann vom aktuellen H3-Special: für nur $12 Aufschlag pro Tag, also $288 insgesamt, gibt´s ein Upgrade! Nach langem Überlegen, Rechnen und Autos-Besichtigen (es gab eine Riesenauswahl, 4WDs aller Größen, Formen und Farben) entschieden wir uns dann - war ja eigentlich klar :-) - für den H3. Und das war die beste Entscheidung überhaupt!
Hier noch ein paar verwackelte kleine Filmchen, die wir bei unseren Geländeeinsätzen gemacht haben. Die Filme sind im Quicktime-Format (320x240) und werden in einem kleinen Extra-Fenster geöffnet.

White Pocket 1 [2812kb, 16s]
White Pocket 2 [4751kb, 28s]
White Pocket 3 [5872kb, 35s]
Long Canyon [3808kb, 24s]
White Rim Road [2802kb, 17s]
Engineer Pass 1 [8223kb, 50s]
Engineer Pass 2 [7619kb, 47s]
Engineer Pass 3 [8030kb, 49s]
Crystal Mill [10011kb, 62s]
5 Stück standen zur Auswahl, wir nahmen aus hitzetechnischen Gründen natürlich den weißen. Das Ding hat einen 5-Zylinder-Reihenmotor mit 242 PS, und angeblich sollte er weniger verbrauchen als ein Standard-SUV mit 6 Zylindern. Ganz so war´s dann doch nicht, nämlich exakt 14 Liter auf 100km, aber das war immer noch ziemlich ok, denn wir haben ihn ja auch ganz schön hart rangenommen :-)
Also wurde schnell das Gepäck eingeladen, die zwei Koffer passten exakt nebeneinander in den Kofferraum, und die Taschen und der Campingkram obendrauf, und dann ging´s los! Wir haben uns erstmal kaputtgelacht und konnten es erst gar nicht glauben - wir fahren Hummer! Zugegebenermaßen hatte man ja schon ab und zu mal davon geträumt... Und was soll man sagen, unser Panzer war ein Hammer im Gelände! Das ist kein Pseudo-SUV, den man lieber nur auf der Straße bewegen sollte! Wir kamen wirklich überall durch, und zwar völlig problemlos. Sandpisten, wenn es seit Monaten nicht geregnet hat (White Pocket, Coyote Buttes South...)? Kein Problem, den Spaten haben wir unbenutzt wieder zurückgeben können :-) Felsige Paßstraßen in den Rockies (Corkscrew Gulch, Engineer Pass, Crystal Mill usw.)? White Rim Road? Alstrom Point? Im Zweifelsfall die Geländeuntersetzung zugeschaltet, dann macht er das mit Links!
Weitere Vorteile? Z.B. die unglaubliche Wendigkeit für ein Auto dieser Größe, damit kamen wir auch um enge Switchbacks herum. Außerdem hat der H3 kaum Überhänge, auch tiefe Gräben und steile Anstiege sind kein Problem. Und es waren sogar ziemlich brauchbare Reifen drauf, deutlich besser als das was man sonst so bei Mietwagen kennt. Zwar bleibt auch ein H3 von einem Plattfuß nicht verschont, aber den gab´s dann natürlich auf der völlig harmlosen House Rock Valley Road, und zwar 100m bevor´s wieder zurück auf den Asphalt ging... Aber da der H3 ein ordentliches Ersatzrad hinten drangeschraubt hat und kein Notrad wie so mancher andere Mietwagen, war auch das kein Thema. An dieser Stelle sei ein Hinweis auf die hervorragende Arbeit bei Corn´s Tires in Page gestattet - die flicken in einer halben Stunde den Reifen, daß man rein gar nichts mehr davon merkt, und das für $13! Lustigerweise für uns schon zweimal - am 12. Juni 05 und am 12. Juni 07 :-) Auch zwei weitere Wochen voller felsiger Strecken können einem derart gut geflickten Reifen nichts anhaben. Im übrigen bekamen wir die $13 sogar von Alamo ersetzt, obwohl wir die Zusatzversicherung, die man uns angeboten hatte und die auch Reifenschäden beinhaltet hätte, nicht abgeschlossen hatten.
Und die Nachteile? Klar, die gibt es auch! Der gravierendste ist wohl der, daß es auf Waschbrettpisten oft nicht einfach war, das Auto in der Spur zu halten. Bei höheren Geschwindigkeiten, besonders in der Kurve und bergauf, rutschte er immer wieder seitlich weg. Hier muß man wirklich aufpassen, so habe ich das bisher noch bei keinem SUV erlebt! Außerdem läßt die Durchzugskraft auf der Straße sehr zu wünschen übrig, die Viergangautomatik kriegt nämlich gar nichts auf die Reihe. Zum Cruisen langt´s, aber wenn man eben mal jemand überholen will, wird´s schwierig! Ansonsten höchstens noch die immense Breite, auf schmalen Pisten wie zur Crystal Mill fährt man oft halb im Gebüsch :-)
Fazit: Alles in allem waren wir absolut begeistert und wollten ihn gar nicht mehr abgeben! Es gibt kaum was besseres, wenn man richtig ins Gelände will! Bei zukünftigen Touren werden wir uns jetzt wohl öfters unseren Panzer zurückwünschen, da sind wir jetzt richtig verwöhnt :-)