Gooding City Of Rocks

[Mai 2010]
































Bei der Planung der 2010er-Frühjahrstour hatte ich nach Attraktionen im Süden Idahos gesucht, denn auf dem Weg von Oregon nach Wyoming würden wir hier zwangsläufig durchkommen und auch mindestens einmal übernachten. Ideal war Twin Falls, da ich mir hier die Shoshone Falls anschauen wollte, und für die zweite Übernachtung hatte ich die City Of Rocks National Reserve im Südosten Idahos ausgesucht. Auf der Suche nach Fotos dieser City Of Rocks stieß ich dann auf Felsformationen, die so ganz anders aussahen als die dortigen Granitfelsen – da musste es irgendwo nochmal ein Gebiet gleichen Namens geben. Auch wenn es so gut wie keine guten Fotos dieser anderen City Of Rocks gab, eine der abgebildeten Formationen beeindruckte mich derart, daß ich unbedingt dorthin musste – eine schlanke Felsnadel mit einem Loch darin und daneben ein Arch aus schwarzem Gestein. Wo das Gebiet überhaupt liegt, fand ich dann relativ schnell heraus: gar nicht so weit von Twin Falls entfernt in der Nähe von Gooding – perfekt! Hier am südlichen Rand der Sawtooth Mountains befinden sich die Mount Bennett Hills, eine Hügelkette aus

Anfahrt

  0,0mi - Nördliche Ortsausfahrt Gooding (Ortsschild)
11,5mi - Einfahrt zur Little City Of Rocks am Hwy. 46
16,0mi - Vom Hwy. 46 links abbiegen zur City Of Rocks
20,9mi - Hinweisschild links folgen
21,9mi - Hinweisschild geradeaus folgen
24,6mi - Parken/Camping
24,8mi - Links weiter (geradeaus zu Viewpoint)
25,2mi - Startpunkt unserer Wanderung
 

GPS-Daten Gooding City Of Rocks

43°8'8" N 114°45'56" W - Unser Parkplatz
43°7'58" N 114°45'56" W - Duck Arch
43°7'50" N 114°46'15" W - Abstieg in den Canyon
43°7'59" N 114°46'51" W - Ausstieg aus dem Canyon
 
demselben bräunlich-schwarzen Lavagestein, das den ganzen Süden Idahos bedeckt. Hier haben sich kleine Bäche tief ins Gestein gegraben und ein faszinierendes Labyrinth aus unzähligen Canyons und Felsformationen geschaffen, das sich hinter ähnlichen Gebieten wie z.B. dem Chiricahua N.M. nicht zu verstecken braucht! Dennoch haben die einzelnen Bereiche der City Of Rocks „nur“ den Status von Wilderness Study Areas, und der geringen Anzahl von Bildern im Netz nach zu urteilen sind sie auch noch relativ unbekannt.
Die Felsformationen der Little City of Rocks und der Gooding City of Rocks befinden sich nördlich von Gooding am Highway 46, und die Zufahrtsstraßen sind sowohl gut befahrbar als auch gut ausgeschildert (Stand Mai 2010). Dennoch habe ich im Kasten oben die wichtigsten Wegpunkte nochmal zusammengefasst.

Little City Of Rocks

Am ersten Tag besuchten wir die Little City of Rocks, denn hier vermutete ich die mir von den Bildern bekannte Formation. Vom Schild am Highway 46 aus geht es auf einem Feldweg etwa 1 Meile bis zum Parkplatz am Beginn des Canyons. Hier hat man interessanterweise eine Mauer quer durch den Canyon gebaut, wahrscheinlich, damit niemand hineinfährt. Ein Pfad führt um die Mauer herum, und man betritt den Canyon, der hier noch recht breit ist. Auf der ganzen Länge des Canyons werden seine Hänge von Felstürmchen bedeckt, die hier im vorderen Bereich noch relativ niedrig sind, weiter hinten dann jedoch höher und schlanker werden. Der Pfad führt in einem trockenen Flußbett weiter in den Hauptcanyon hinein, während links und rechts vereinzelt kurze Seitencanyons einmünden. Und gleich zu Beginn stößt man rechter Hand auf die gesuchte Felsformation, den Pillar Arch, nicht zu übersehen ragt sie direkt am Wegesrand hoch in den Himmel.
Jetzt im Frühjahr grünte und blühte es überall, die allgegenwärtigen Balsamroot-Pflanzen leuchteten gelb in der Sonne, und das ausgetrocknete Flußbett wurde gesäumt von gelb und weiß blühenden Büschen. Wir folgten dem Pfad, der mal im, mal neben dem Wash entlang führt, und bestaunten die Felsformationen. Überall gibt es etwas zu entdecken, viele der Formationen ähneln irgendwelchen Figuren oder Gesichtern, und überall haben sich Löcher oder gar richtig große Arches gebildet. Je weiter man in den Canyon hineingeht, desto näher rücken die Türme zusammen und desto höher werden sie. Wir fanden zwar keine weitere ähnlich schöne Formation wie den Pillar Arch, doch auch im hinteren Teil des Canyons gibt es hochinteressante Felsgebilde. Die recht großen Caterpillar Arch und Elephant Arch hoch oben am westlichen Hang des Canyons sind von unten gut auszumachen. Auch der Woodpecker Arch ist von unten gut sichtbar, er thront hoch oben auf einem Hoodoo und wird auf der einen Seite nur noch von einer hauchdünnen Stütze gehalten.
Die ständige Kletterei an den Hängen und das Fotografieren kosteten ihre Zeit, und so waren insgesamt 5 Stunden vergangen, bis wir wieder zum Parkplatz zurückkamen, obwohl die ganze Wanderung nicht viel mehr als 5km lang gewesen sein kann. Inzwischen hatte sich der Himmel bezogen, doch plötzlich riss es nochmal auf, so daß ich nochmal für eine Stunde losgehen konnte, um die schönsten Formationen nochmal in etwas besserem Licht zu fotografieren. Alles in allem würde ich einen Besuch in der Little City of Rocks am Nachmittag empfehlen, da sich die interessanteren Formationen zumeist am östlichen Canyonrand befinden. Die beiden Arches am westlichen Rand dürften jedoch morgens besser zu fotografieren sein.

Gooding City Of Rocks

Früh klingelte der Wecker, da wir rechtzeitig zum Sonnenaufgang am Trailhead sein wollten. Fast eine Stunde dauerte die Fahrt von Gooding aus, doch dank der guten Ausschilderung war der Trailhead auch in der Dämmerung gut zu finden. Leider befand sich allerdings mal wieder genau dort, wo die Sonne aufgehen würde, eine Wolkenschicht, so daß wir uns Zeit lassen konnten. Auf dieser Website hatte ich eine schöne 10km-Wanderung gefunden, aber wir entscheiden uns dann doch dafür, einfach drauflos zu gehen und das Gebiet auf eigene Faust zu erkunden.
Zuerst machten wir einen Abstecher in einen Wash südöstlich der Straße, aber hier wurde es nach ein paar Minuten schnell langweilig, denn die Felsformationen sind hier eher flach und ziemlich unspektakulär. Einzig der lustige Duck Arch war ganz nett, ansonsten gab es hier nicht viel zu sehen und wir machten uns wieder auf den Weg zurück zur Straße. In der anderen Richtung sah das ganze schon vielversprechender aus. Hier wimmelte es nur so von Felstürmchen und merkwürdigen Figuren, und schnell stießen wir auf einen recht tiefen Canyon, in dem ein kleiner Bach plätscherte. Auf der Suche nach einer Stelle, an der man in den Canyon hinuntersteigen könnte, folgten wir der Straße bis zu einem Zaun, der offensichtlich die Grenze der Wilderness Area darstellt. Hier entdeckten wir einen noch viel größeren Canyon, der sich in südwestlicher Richtung erstreckte, in den man auf den ersten Blick jedoch nicht hinuntergelangen konnte, und suchten lieber weiter nach einer Möglichkeit, in den kleineren Canyon zu gelangen. Schließlich fanden wir eine Stelle, an der man einfach einen grasbewachsenen Abhang zwischen Balsamroot-Pflanzen hinabsteigen konnte. Kaum unten angelangt, sahen wir linker Hand eine unglaubliche Felsformation: mitten im Canyon steht hier eine außergewöhnlich geformte, flügelähnliche, mehrere Meter hohe Felssäule auf einem Sockel. Leider stand die Sonne dermaßen schlecht, daß kein gutes Foto möglich war, aber sehr beeindruckend war diese Formation dennoch.
Wir folgten dem kleinen Bachlauf flußaufwärts durch den unglaublich idyllischen Canyon, durch hohes Gras und vorbei an vielen bunten Blumen. Einen ausgetretenen Pfad gibt es hier nicht, man konnte jedoch stellenweise erkennen, daß schonmal ein paar wenige Leute hier unterwegs gewesen waren. Zwischendurch entdeckten wir sogar ein paar Steinmännchen, die einen Ausstieg aus dem Canyon markierten. Der Bachlauf schlängelt sich zwischen den Felssäulen hindurch, zwischendurch muß man auch mal einen kleinen Wasserfall überwinden, und hinter jeder Biegung gibt es wieder andere tolle Formationen zu entdecken. Ein besonders schöner kleiner Arch war leider völlig unfotografierbar, da er sich oben auf einer Säule befand und wir keinen Blickwinkel fanden, aus dem man ihn hätte richtig erkennen können. Als wir uns dann dem GPS Zufolge wieder dem Auto näherten, suchten wir uns einen Ausstieg und kletterten wieder auf das Plateau hinauf. Vorbei an weiteren tollen Figuren wie dem Face Rock ging es zurück zum Auto, wo wir um die Mittagszeit wieder ankamen.

Fazit

Die City Of Rocks ist absolut sehenswert und meiner Meinung nach unbedingt einen Abstecher Wert, wenn nicht sogar einen größeren Umweg. Hier gibt es unglaublich viel zu entdecken, und Hoodoo- und Arch-Fanatiker kommen hier voll auf ihre Kosten! Außerdem ist das Gebiet noch kaum bekannt, und man wird vermutlich den ganzen Tag lang kaum eine Menschenseele treffen. Ich würde auf jeden Fall nochmal hinfahren und noch die größere Wanderung machen, denn obwohl wir hier doch einige Stunden verbracht haben, haben wir doch nur einen winzigen Teil gesehen.