Chiricahua National Monument

[Mai 2005]














Das Chiricahua NM ist - wohl auch aufgrund der abgeschiedenen Lage im äußersten Südosten Arizonas - relativ unbekannt und vergleichsweise wenig besucht, aber ein Abstecher dorthin lohnt sich auf jeden Fall. Bis kurz vor unserem Urlaub 2005 hatte ich auch noch nichts davon gehört, aber dann entdeckte ich den Park auf einer Karte und suchte mir einige Informationen dazu im Internet. Als ich dann einige Bilder gesehen hatte, war schnell klar, daß wir diesen Park noch irgendwie in unsere Route einbauen mußten!
Die Gegend erinnert ein wenig an den Bryce Canyon, denn auch hier stehen unzählige Felstürmchen umher, allerdings bestehen sie hier aus einem anderen Gestein, nämlich vulkanischem Rhyolith. Dementsprechend haben die Felsen auch eine graue Farbe und bekommen durch Flechten, die darauf wachsen, noch einen gelblich-grünlichen "Anstrich".
Das Chiricahua NM liegt auf einem bewaldeten Gebirgszug von bis zu 2200 Metern Höhe und umfaßt mehrere Täler, die über und über mit Felsnadeln besetzt sind. Wenn man den Scenic Drive entlang fährt, kommt man schon an einigen schönen Formationen vorbei, wie den Organ Pipes und dem China Boy, aber man bekommt erst einen richtigen Eindruck von dem Gelände, wenn man sich auf einem der Wanderwege direkt hinein in das Felsenlabyrinth begibt.
Am Parkplatz am Ende des Scenic Drive beginnen geniale Wanderwege, und für unseren Besuch hatten wir uns eine 13km lange Wanderung zusammengestellt, die die schönsten Strecken verband und auch den spektakulärsten Teil, das Heart Of Rocks, mit einschloß. Zunächst ging es ein Stück hinab auf dem Echo Canyon Trail, dann auf dem Talboden des Rhyolite Canyon in einem trockenen Flußbett entlang, und danach den Sarah Deming Canyon wieder hinauf. Oben auf einer kleinen Hochebene befindet sich der beeindruckendste Teil, das Heart Of Rocks. Hier führt ein kurzer Rundweg zwischen bizarren Felsgebilden hindurch, und man kommt an einigen lustigen Figuren vorbei, wie z.B. Punch And Judy ("Kasperltheater"), die wirklich wie zwei Handpuppen aussehen, dem Kamel, der Ente oder Thor´s Hammer (wieder eine Ähnlichkeit zum Bryce!). Außerdem gibt es einige Balanced Rocks, und am "Big Balanced Rock" liest man staunend auf einer Tafel, daß der Felsbrocken, der hier auf einem winzigen Sockel steht, 1000 Tonnen wiegt und einen Durchmesser von über 6 Metern hat! Außerdem hat man immer wieder sensationelle Ausblicke auf die umliegenden Hügel, von denen einer besonders interessant ist, denn er sieht aus wie der Kopf eines liegenden Indianers. Nach der Kletterpartie im Heart Of Rocks ging es dann auf der Hochebene ein Stück Richtung Osten, dann den Mushroom Rock Trail wieder hinab in den Rhyolite Canyon, wobei man schöne Ausblicke auf die Felsnadeln am Canyonrand hat, und schließlich den Ed Riggs Trail steil hinauf bis zum Parkplatz.
Alles in allem keine leichte Wanderung, bei der man schon einige Höhenmeter überwinden muß, aber definitiv eine der schönsten, die wir auf unseren Touren bisher gemacht haben. Sie steht einer Wanderung durch den Bryce Canyon kaum nach!