Reisebericht > Kalifornien 2014

Nach den zahlreichen Wohnmobiltouren in Europa in diesem Jahr blieben mir im Herbst noch 12 Tage Urlaub übrig, mit denen sich ganz gut noch eine kleine USA-Tour von 2 ½ Wochen zusammenstellen ließ. Als perfekt geeignetes Ziel kristallisierte sich schnell Kalifornien heraus, denn hier gab es noch so einige Orte, die wir seit langem einmal besuchen wollten, und so stellte ich eine schöne abwechslungsreiche Route zusammen.
Ausgangspunkt war San Francisco, und hier konnten wir gleich mal ein großes Versäumnis nachholen – die Golden Gate Bridge einmal ohne Nebel zu sehen, was uns bisher immer versagt geblieben war! Gleich am ersten Abend konnten wir auf dem Weg ins Hotel noch den Blick von den Marin Headlands über die beleuchtete Brücke und Downtown San Francisco schweifen lassen. Am nächsten Morgen ging es dann auf dem Highway 1 nach Norden bis zum Salt Point State Park und abends noch zum Bowling Ball Beach. Ich hatte zuvor schon die Tide Tables geprüft, und die ersten Tage waren perfekt für unsere geplanten Aktivitäten an der Küste, so auch beim Sonnenuntergang am Bowling Ball Beach – das Wasser umspülte die kugelrunden Felsen bei Ebbe, und bis weit nach Sonnenuntergang stand ich mit Schlappen, kurzen Hosen und Stativ im kalten Pazifik :-) Doch machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung, so daß wir die weiteren drei Tage an der Küste streichen mussten und uns nach einem letzten schönen Sonnenaufgang bei riesigen Wellen im Salt Point S.P. direkt in Richtung Lassen Volcanic N.P. aufmachten, denn in zwei Tagen sollte es hier in den Bergen zu einem Wintereinbruch kommen, und damit wären unsere Wander-Pläne hier für die Katz gewesen. Doch auf diese Weise konnten wir noch zwei schöne und einigermaßen warme Tage im Lassen N.P. genießen und die geplanten Wanderungen machen, vor allem auf und um den Cinder Cone – diese Lava-Landschaft ist ein absolut faszinierendes Gebiet und war eines der großen Highlights der Reise, auch wenn mich der orkanartige kalte Wind fast vom Rand des Cinder Cone fegte!
Anschließend machten wir noch einen Abstecher zu den wunderschönen Burney und McCloud Falls und besuchten die Subway Cave, bevor wir dann noch einmal den jetzt ziemlich verschneiten Lassen N.P. durchquerten und uns auf den Weg zum Lake Tahoe und in die Eastern Sierra machten. Am Lake Tahoe hatten wir dann das Glück, zwei Schwarzbären - Mutter mit Kind - beobachten zu können, die sich dann auch noch dazu entschieden, vor und hinter unserem am Straßenrand geparkten Auto die Straße zu überqueren. Ein wirklich tolles Erlebnis, zumindest aus dem sicheren Auto heraus :-) Die Wettervorhersage für die Sierra verhieß schönes und recht warmes Wetter, und das blieb auch während unseres ganzen Aufenthaltes so. Die Espen und Cottonwoods leuchteten in der Sonne in den schönsten Herbstfarben, und durch die gewonnenen drei Tage hatten wir jetzt eine Menge Zeit, hier noch einiges zu unternehmen. Unter anderem besuchten wir mal wieder Bodie, wanderten im wunderschönen Lundy Canyon und statteten auch den Sand Tufas am Mono Lake einen Besuch ab. Auch Mammoth Lakes und dem June Lake Loop widmeten wir etwas mehr Zeit und campten zwei kalte Nächte am Silver Lake und am June Lake. Dann ging es zum Wandern in den Yosemite N.P., wo wir uns bei strahlendem Sonnenschein auf den langen Weg zum North Dome, einem kahlen „Granit-Aussichtsfelsen“ gegenüber dem Half Dome, und zum Indian Ridge Arch, dem einzigen Arch im Yosemite, machten. Eine super Wanderung, die man nur empfehlen kann! Auch im Yosemite Valley und an der Glacier Point Road waren wir wieder unterwegs, wo wir noch auf den Sentinel Dome und zum Taft Point wanderten, ebenfalls geniale Aussichtspunkte!
Und dank der an der Küste eingesparten Tage hatten wir dann auch noch genügend Zeit, um endlich mal einen Abstecher zu den Kings Canyon und Sequoia National Parks zu machen, die bisher noch nie einen Platz in einer unserer Routen gefunden hatten. Den Kings Canyon fand ich überraschend schön, auch wenn er nach dem Besuch des Yosemite Valley natürlich nicht mehr allzu sehr beeindrucken konnte. Was allerdings sehr beeindruckte, waren die riesigen Sequoias im Kings Canyon N.P. (Grant Grove und North Grove) und im Sequoia N.P. (Giant Sequoia Forest) - diese gigantischen Lebewesen sind einfach unglaublich faszinierend! Wir besuchten unter anderem General Sherman und General Grant, gemessen am Volumen der größte und der drittgrößte Baum der Welt (diese Bäume sind weder die höchsten, ältesten noch dicksten, aber in ihrer Gesamtheit die schwersten und voluminösesten Bäume), und auch der Aussichtsfelsen Moro Rock hielt, was er versprach, nämlich der beste Ort für tolle Sonnenuntergänge zu sein, denn hier kann man den Blick sowohl nach Osten in Richtung der höchsten Sierra-Gipfel als auch nach Westen über die Foothills und das Central Valley schweifen lassen – wunderschön!
Und dann machten wir uns auch schon wieder auf den Weg zurück an die Küste, wo wir bei San Simeon im Piedras Blancas Elephant Seal Sanctuary hunderten Seeelefanten beim Herumlungern am Strand und beim Kämpfen im Wasser zuschauen konnten. Über Big Sur ging es zur Monterey Bay, wo wir endlich einmal den berühmten 17-Mile-Drive fahren konnten und uns über die ersten Ankömmlinge im Pacific Grove Monarch Butterfly Sanctuary freuten. Nachdem wir bereits eine Viertelstunde in dem kleinen Park umhergestreift waren und noch keine Schmetterlinge entdeckt hatten, fanden wir schließlich doch einige hoch oben auf ein paar wenigen Bäumen. Und dann wurden es doch fast 1½ Stunden, die ich mit dem Fotografieren dieser hübschen Schmetterlinge verbrachte, bis sie dann schließlich von der Sonne aufgewärmt ihre Flügel entfalteten und nach und nach davonflatterten. Ein paar schöne Strände besuchten wir ebenfalls, z.B. den Natural Bridges State Beach und Davenport Beach zum Sonnenuntergang, oder auch Pebble Beach weiter nördlich. Zum Abschluss hatten wir dann noch einen halben Tag in San Francisco, und noch einmal konnten wir bei strahlendem Sonnenschein die Aussichtspunkte der Stadt wie Twin Peaks oder Alamo Square abklappern. Golden Gate Park und Presidio statten wir auch nochmal einen Besuch ab, bewunderten die Golden Gate Bridge von allen Seiten und genossen die letzten Stunden, bevor es dann wieder zum Flughafen ging. Und wieder ging eine äußerst gelungene USA-Tour zu Ende! Es lohnt sich eben immer, in die USA zu fliegen, und sei es „nur“ für 2½ Wochen :-)